Wie schafft man es innerhalb von kürzester Zeit viele Bildungsangebote auf einer Plattform zu vereinen? Und das am besten so, dass alle Inhalte dieser Anbieter gut durchsuchbar sind und leicht wiederverwendet werden können.
Google hat es vorgemacht. Bei der Bildersuche von Google sucht man nach Bildern innerhalb von Webseiten. Wenn man ein Bild gefunden hat, dann kann man dieses Bild innerhalb der Google-Plattform anzeigen lassen. Man kann sogar die Webseite innerhalb der Google-Plattform öffnen und nach weiteren Bildern auf der gefundenen Webseite suchen.
Scolibri hat eine ähnliche Funktion implementiert, um die Angebote des deutschsprachigen Bildungsmarkts zu sammeln, zu sortieren und dann zur Verfügung zu stellen.
Im Bereich Web-Apps auf Scolibri, haben Schüler, Lehrer und Eltern die Möglichkeit relevante Angebote und Anbieter zu finden. Daraufhin können sie die Angebote durchsuchen und gefundene Inhalte innerhalb der Scolibri Plattform teilen.
Es gibt wenige Angebote für Schüler und Lehrer, die per Smartphone-App verfügbar sind und einen konkreten Mehrwert schaffen. Eine große Hürde besteht z.B. darin, die in einer App erstellten Inhalte in ein anderes Format zu übertragen und in einer anderen App nutzbar zu machen. Als technischer Leiter bei Scolibri hat Laurin Wandzioch diese Form von Bildungssuchmaschine konzeptioniert und programmiert um so allen Nutzern die Bedienung aus einer einzigen Oberfläche zu ermöglichen.
Laurin Wandzioch: “Wir sind stolz festzustellen, dass dieses Angebot positiv angenommen wird und nun sogar Plattformanbieter auf uns zukommen, weil Sie noch nicht bei Scolibri auffindbar sind. Wir arbeiten daran Schülern, Lehrern und Eltern alle Bildungsanbieter des Schulmarkts über Scolibri zur Verfügung stellen zu können.”
Das Potential für Open Educational Resources
Eine große Thematik innerhalb der Community, die sich mit digitalem Lernen auseinander setzt, sind Open Educational Resources – offene Lehrmaterialien. Hierzu finden regelmäßig sogenannte Barcamps statt, in welchen sich Lehrer und Anbieter von Bildungsplattformen treffen und darüber diskutieren, wie Sie Lehrmaterialien frei zugänglich machen können.
In dem Artikel #echat14 oder Educamp Hattingen 2014 berichten wir vom diesjährigen EduCamp.
Die offenen Materialien sollten natürlich einem gewissen Standard entsprechen und auch lizenztechnisch insofern abgesichert sein, dass das Teilen dieser Inhalte keine rechtlichen Risiken für die Lehrkräfte, die Schüler und Eltern birgt. Der Web-App-Bereich in der Scolibri Plattform ist ein erster Schritt in diese Richtung. Die Lizenzproblematik kann aus unserer Sicht nur durch den Plattformbetreiber gelöst werden, über den Inhalte geteilt werden. Wenn beispielsweise Videos vom dem Nachhilfeportal Sofatutor innerhalb von Scolibri geteilt werden, dann muss Scolibri mit Sofatutor die Abrechnung für das Teilen der Videos verwalten.
API ab 2015
Der Nutzer des Scolibri Learning Management Systems sollte nicht mit genannten rechtlichen Risiken konfrontiert werden. Wir sehen es als unsere Ziel an, diese Aufgabe zu lösen. Deshab werden wir im Jahr 2015 eine API entwickeln. Diese Programmierschnittstelle ermöglicht die Kommunikation zwischen der Scolibri- und anderen Plattformen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, dass Nutzer von Scolibri sich nicht bei allen Plattformen registrieren und anmelden müssen, die sie über den Bereich Web-Apps finden. Der Nutzer wird beim Öffnen einer neuen Web-App gefragt ob er sich hier mit den Zugangsdaten anmelden möchte, die er bei der Registrierung von Scolibri angegeben hat. Dies muss nur einmal bestätigt werden und die hinzugefügte Web-App kann immer wieder bequem von Scolibri aufgerufen werden, ohne dass man sich ein weiteres Mal eingeloggen muss.
Die Vision
Eine Programmierschnittstelle bietet weitaus größere Potentiale. So gibt es auch bei der Verwendung von Hardware im Schulalltag Problemstellungen. Wenn beispielsweise ein interactive Whiteboard im Unterricht genutzt wird, dann wird von dem Anbieter dieser digitalen Tafel ein Programm zur Verfügung gestellt. Dieses Programm ermöglicht am Ende einer Unterrichtsstunde das Tafelbild abzuspeichern. So kann ein Lehrer in der nächsten Unterrichtsstunde das Tafelbild wieder aufrufen und dort fortfahren, wo er zuletzt den Unterricht unterbrochen hat. In der Theorie klingt das sehr praktisch. Doch leider werden die Tafelbilder in einem Format abgespeichert, dass nur mit dem Programm des Interactive-Whiteboard Herstellers kompatibel ist.
Scolibri hat durch eine Programmierschnittstelle die Möglichkeit mit diesem Programm auf der technischen Seite zu kommunizieren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass am Ende einer Unterrichtsstunde das Tafelbild innerhalb der Scolibri Plattform in einem editierbaren Format abgespeichert und außerdem an die Schüler gesendet werden kann. Darüber hinaus können diese Tafelbilder an andere Lehrer weitergeleitet werden. So hat beispielsweise ein Vertretungslehrer die Möglichkeit mit dem Unterricht seines Kollegen fortzufahren. Ein gutes Tafelbild soll außerdem zukünftig innerhalb der Scolibri Schul-Community geteilt werden können.
Aus unserer Erfahrung wissen wir, das an den meisten Schulen Whiteboards nur zögerlich eingesetzt werden. Wir erarbeiten schon jetzt Konzepte mit Schulen, um dieses Problem zu lösen und stellen Scolibri z.B. direkt als eine Plattform vor, die auf und mit Whiteboards genutzt werden kann und sollte. Das sehen wir als ein großes Potential für Open Educational Resources. Tafelbilder können wiederverwendet, verbessert und weitergegeben werden.
Für weitere Fragen zu unserer Vision kontaktieren Sie uns gerne!
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