Archive for October, 2014

Warum Scolibri (bisher) keine GmbH ist

Posted on: October 24th, 2014 by Lukas Wandzioch No Comments

Wir werden ab und an gefragt, warum Scolibri eine UG und keine GmbH sei. Es könnte der Eindruck entstehen, wir nähmen unsere Unternehmung nicht ernst oder könnten uns eine GmbH-Gründung nicht leisten. Aber das ist nicht der Grund. Die Kosten einer GmbH-Gründung sind überschaubar und bei Erreichen der Gewinnzone werden wir spätestens ohnehin eine GmbH. Also: was ist der Grund?

Es gibt zwei ausschlaggebende Faktoren, warum wir im Vertrieb bei nahezu jedem Schulleiter einen Termin bekommen:

1. Scolibri ist eine Ausgründung der Humboldt Universität zu Berlin.
2. Die intuitive Lernplattform wurde in Kooperation mit dem Lehrstuhl für systematische Didaktik und Unterrichtsforschung entwickelt.

Doch es spielt auch noch ein weiteres Argument eine Rolle:

3. Wir sind eine UG

Einige Schulleiter empfinden eine UG als weitaus “geschäftsfreundlicher” als eine GmbH. Das liegt dran, dass ihnen eine UG weniger profitorientiert und mehr auf die soziale Wirkung bedacht erscheint als eine GmbH.
Aus den genannten Gründen haben wir die Firmierung zur GmbH bisher nicht forciert.
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Bei Fragen hierzu, rufen Sie uns gerne auf 030 – 120 640 20 an.

#echat14 oder Educamp Hattingen 2014

Posted on: October 10th, 2014 by Tobias Hönig No Comments

Jetzt-auch-m.it/ war das Motto beim Educamp vom 3.10.-5.10. in Hattingen. Was aber genau ist ein Educamp? Diese Frage wurde mir schon öfter gestellt, immer wenn ich von der Tagung im Barcamp-Format bei Lehrern oder Schulleitern erzählt hatte. Eigentlich ist es ganz einfach, auf dem Educamp denken Bildungsinteressierte, die meistens an neuen Medien und deren Nutzung für die Bildung interessiert sind, über die Möglichkeiten und Grenzen und Formen von Bildung(-sräumen) nach, diskutieren neue Ideen, Methoden oder Tools im Bereich e-Learning. Aber nicht ausschließlich. Dieses Mal ging es um außerschulische Lernbereiche. Aber eigentlich ist es vorher schwer zu sagen, was für Themen die Educamper besprechen wollen und wofür sie sich begeistern. Genauso wenig ist schwer vorauszusagen, wen man auf einem Educamp antreffen wird. Startups oder ähnliche Teams habe ich zu meiner Verwunderung dieses Mal kaum angetroffen.

Außerdem ist ein Barcamp der Lernort jener, die dort hinkommen und sie bestimmen maßgeblich, was sie machen wollen. Allerdings glaube ich, dass selbst nach einem 48 Stunden Barcamp viele Möglichkeiten ungenutzt geblieben sind, dass man durchaus ein Barcamp in Hattingen wiederholen könnte, damit all die anderen Bereiche zum Einsatz kommen: Fußballkäfig, Sauna als Leseraum, Bogenschießen, Kletterwand, etc. Ich würde jedenfalls sofort wieder hinfahren.

Was ich vorher leider nicht wissen konnte, dass mich mein Pendeln zwischen Hattingen und meinem Heimatort in NRW doch relativ viel Zeit kosten sollte. Wichtiger als die Zeit war aus meiner Sicht aber, dass man vor Ort natürlich noch intensivere Gespräch im Anschluss an Sessions führe konnte. Im Hinterkopf hatte ich dann doch jedes Mal gut 90 Minuten Autofahrt… Das nächste Mal bleibe ich da!

Ein tolles Gelände mit Fußballkäfig, Kegelbahn, Schwimmbad, Sauna und vor allen Dingen großen, hellen Session-Räumen. Letzteres könnte natürlich auch am tollen Herbst-Wetter gelegen haben. Ich war von meinem ersten Rundgang in Form einer Smartphone-Action-Schnitzeljagd und den Möglichkeiten für alle Teilnehmer begeistert. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass wir dieses Mal umso mehr Teilgeber als Teilnehmer sein werden. Auf jedem Barcamp lerne ich dazu, was vielleicht daran liegt, dass ich mich selbst immer intensiver mit der Thematik auseinander setze.

Wenn Lehrer und Kinder und Jugendliche zusammentreffen, dann nennt man das Schule. War dieses Barcamp dann ein Schul-Educamp?

Nach der “Kennenlern-Schnitzeljagd” begann das Educamp. Menschen kamen zusammen, groß und klein, die sich als Lerner und Interessierte begegneten, es machte gar keinen Unterschied, ob ich als Erwachsener an einer Session teilnahm, die ein Kind angeboten hatte oder ob ein Kind an einer Session teilnahm, die von einem Erwachsenen angeboten wurde. Ich biete eine Session an, wenn ich das möchte, und da kommen andere hin. Oder ich gehe zu einer Session und niemanden stört es, wenn ich wieder rausgehe, wenn es nichts für mich ist.

Von einer Session möchte ich gerne erzählen. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich genau und ausschließlich diese Form des Umgangs auf dem #echat14 gesehen habe. Die Kinder waren gleichberechtigte Lerner und Interessierte.

Oder die Kinder waren Session-Geber. Zwei Schülerinnen der Winterhuder Reformschule berichteten aus ihrem Schulalltag. Auf der Schulseite gibt es ein Video, was den Schulalltag schön veranschaulicht. Ein paar Aspekte, die ich eben genannt habe, greife ich hier einfach wieder auf:

Menschen kommen zusammen, groß und klein, die sich als Lerner und Interessierte begegnen, es macht gar keinen Unterschied, ob man als Erwachsener an einer Stunde teilnimmt, die von Kinder mit Inhalten gefüllt wird oder ob ein Kind an einer Stunde teilnimmt, die von einem Erwachsenen mit Inhalten gefüllt wird. Schüler suchen sich ihre Stunden und Inhalte selbst aus, haben sie in einer Woche keine Lust auf Mathe, erledigen sie die Aufgaben und Ziele eben in der nächsten – wohl wissend, dass sie ihre Ziele erreichen müssen. Und diese werden gemeinsam von Lehrenden und Lernenden gesteckt.

Für mich ergibt sich ein Bild, dass die Lernenden (Kinder) auf den Berufsalltag vorbereitet und die anderen Lernenden (Lehrkräfte) Lernende sein lässt. Ich hätte mir so etwas zu meiner Schulzeit gewünscht.

Natürlich beschäftigt mich aber auch die Frage, was ich aus dem Educamp für mich und meine Funktion als Vertreter von Scolibri.com an Schulen mitnehme. Das setzt sich aus zwei Gedanken zusammen:

  1. wie ich auf die Bedürfnisse der Jugendlichen und Kinder eingehen kann ohne meine eigenen Ziele aus dem Blick zu verlieren. Oder eben die Bedürfnisse der Eltern und Lehrer. Ob und wie ich meine Gedanken in die Tat umsetzen kann berichte ich in einem weiteren Blogpost.
  2. Aber: nochmals zu Lernen, darauf Einfluss zu nehmen, dafür war dieses Miteinanderlernen beim Educamp sehr hilfreich.

Dahinter steckt für mich ebenfalls die Frage, ob ein anderes Lernen insbesondere für die jüngeren Generationen irgendwann einmal möglich wird, doch da steht dieses Educamp wie eine Vision. Visionen sind möglich, auch deshalb arbeiten wir weiter an der Verwirklichung unserer Vision.

An dieser Stelle möchte ich Danke an die Organisatoren des #echat14 für die vielen Eindrücke, Gespräche und Kontakte sagen.