Team-Alarm am Müggelsee
Wenn der Kopf müde wird gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man fährt in den Urlaub – oder man atmet Frischluft, draußen, außerhalb der Stadt. Also einsteigen in Auto oder S-Bahn und los geht’s. Angekommen in den suburbanen Gegenden Berlins wird auf einem schönen Waldparkplatz gerastet. Unterwegs hatte man ausreichend Zeit um Schilder oder Haltestellen auswendig zu lernen. Das kann sogar Spaß machen, wer auf der Rückfahrt die meisten “Richtigen” hat, dem winkt ein Kaltgetränk. Oder zwei. Wenn man ausreichend Kleingeld zur Verfügung hat, gibt man dem Team noch ein Stück spanische Erdbeertorte aus, natürlich mit viel Schlagsahne… Vielleicht funktionieren diese Teambuilding-Maßnahmen. Es geht aber auch anders, vielleicht ein wenig besser, ehrlicher. Das schöne an Geschichten ist, dass man anfangen kann sie von vorne zu erzählen. Wenn der Kopf müde wird gibt es zwei Möglichkeiten. Urlaub oder Kurzurlaub. Also rauf auf’s Rad. Raus aus der Stadt. Angekommen in den suburbanen Gegenden Berlins Halt an der Spree, dem Oder-Spree-Kanal, dem Seddin- oder Müggelsee. Wenn auch ohne Haialarm. Dem war es wohl zu kalt. Frei nach dem Motto der Weg ist das Ziel. Das mag vielleicht etwas abgedroschen klingen, funktioniert aber großartig. Das so eine Auszeit für uns alle mal an der Zeit war zeigt sich schon daran, dass zum (samstags!) morgendlichen Pfannkuchenessen niemand zu spät kommt. Auch wenn dem ein oder anderen Fahrrad die Luft weggeblieben war. Gestärkt und aufgepumpt fahren wir also los. Gänsemarsch in der Stadt, später dann der “Belgische Kreisel” auf freier Strecke mit anschließender Sprintwertung. Natürlich haben wir den ganzen Tag Sonnenschein und Rückenwind. Der Tag war ein voller Erfolg für Scolibri. Wenig Input, maximaler Output. Einer lacht, Alle lachen. Auch Peter. Wir haben unseren Coach eingeladen seine Sportlichkeit unter Beweis zu stellen. Meistens sieht Peter sich als “Bruder” von uns, als er am Ende des Tages doch in die S-Bahn steigt wohl eher als “Vater”: “Because I am old. Exhausting, but it was great fun.” “Yes, it was awesome”.
Der Rest fährt der Sonne hinterher bis wir Friedrichshagen erreichen. Da gibt es im Kaiser’s keine Erdnüsse, kein kaltes Bier, dafür aber total nette Menschen. Lukas wird von einem Passanten gebeten eine Zigarette zu drehen. Der geht auf Krücken, ist zwei Meter groß und nach zehn Minuten wissen wir er ist auf Freigang. Gekonnt (und ein wenig ehrfürchtig) dreht Lukas die gewünschte Zigarette und bekommt das netteste “Dankeschön”. Während zwei Meter Freigänger Lukas in den Arm nimmt hören wir noch ein “Du bist ja eine richtige Hackfresse”… Ein Tag voller Geschichten, Erlebnisse neigt sich dem Ende zu. Auch wir fahren mit der S-Bahn nach Hause. Aber nur, weil niemand ausreichende Beleuchtung am Rad hat. Die Moral. Gutes Stichwort. Als kleines Team reicht es auch mal völlig aus “zu machen”, Dinge Dinge sein zu lassen. Besser als jedes Teamseminar. Genau jetzt erinnere ich mich daran die nächste Route aus dem Hut zu zaubern. Nächste Woche ist ja wieder Rückenwind.
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